Vorträge & Schulungen
Die Vorträge und Schulungen der Klinik Hohenfreudenstadt bieten die Möglichkeit, Patienten für Ernährungsthemen zu sensibilisieren und somit einen ersten Anknüpfungspunkt für die Auseinandersetzung mit dem Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit zu finden.
Mit modernen Methoden der Erwachsenenbildung werden die krankheitsspezifischen Schulungsprogramme durchgeführt. In Kleingruppen werden ein effektives Arbeiten und die Vertiefung krankheitsspezifischer Themen ermöglicht. Der Patient legt dabei, unterstützt vom Therapeuten, selbst fest, welches seine individuellen, in seinem Alltag realisierbaren Therapieziele sind. Der Therapeut ist in erster Linie Vermittler von Fachinformationen und Moderator, während die Gruppenteilnehmer Problemstellungen selbständig erarbeiten und so einen Umgang mit ihren individuellen Ernährungsproblemen erlernen. Diese Form des pädagogischen Vorgehens erhöht sowohl die Motivation zur Mitarbeit während der Therapie als auch die Selbstverantwortung des Patienten für eine langfristige Änderung seines Ernährungsverhaltens.
Eine deutliche Umstellung der Ernährung, die in der Folge stark von den bisherigen Ernährungsgewohnheiten abweicht, erfordert eine intensive Begleitung der Patienten während des Rehabilitationsprozesses. Der Patient ist meist offen dafür, eine lebensstilverändernde Maßnahme kennen zu lernen. Allerdings ist eine anfängliche Information unabdingbar. Die Information über die Ernährung als für ihn wichtige Therapiemöglichkeit wird zu Beginn in ausführlicher Form im Vortrag "Gesunde Ernährung" gegeben. Anhand der Ernährungspyramide werden die Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) vermittelt und somit auch das zubereitete Essen im Haus als Lehrklinik für Ernährungsmedizin verständlich näher gebracht.
Dieser Vortrag findet einmal wöchentlich statt und ist indikationsübergreifend zu Beginn bei jedem Patient auf dem Therapieplan. Das Therapieziel ist die Motivation zu gesundheitsgerechtem Lebensstil und Krankheitsbewältigung, Stärkung der Eigenverantwortung und Entscheidungsfähigkeit, Vermittlung von Wissen und Vermittlung von Fertigkeiten.
Die Schulungsinhalte im Überblick:
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Im Seminar Übergewicht / Adipositas werden zunächst auf der kognitiven und affektiven Lernebene allgemeine Grundlagen der Ernährungstherapie vermittelt. Dabei werden die Teilnehmer motiviert, über ihre bisherigen Lebensgewohnheiten und Einstellungen nachzudenken, momentanes Verhalten genauer zu überdenken und eigene Ziele zu definieren. Die Therapiebereitschaft und -fähigkeit sind Grundvoraussetzung für jedes weitere Vorgehen.
Das Seminar Adipositas ist in zwei Einheiten mit jeweils 45 Minuten aufgeteilt. Zu den Indikationen gehörenÜbergewicht, Adipositas und selbstverständlich auch Personen aus dem häuslichen Umfeld oder Begleitpersonen sind willkommen. Da in diesem Seminar sehr viel Lebensmittelkunde gemacht wird: Was steht drauf? Was ist drin? Ist es auch für Normgewichtige Personen spannend.
Das therapeutische Ziel des Seminares: Eigenverantwortung und Entscheidungsfähigkeit, Vermittlung von Wissen und Vermittlung sowie Einübung von Fertigkeiten zur aktiven Teilhabe an Beruf und Alltag, Planung der Nachsorge.
Den Grundstock zur Verhaltensänderung soll dieses Seminar liefern und gegeben falls kann die Wissensvermittlung in der Einzelernährungsberatung; in der Lehrküche oder auch über die Essverhaltensgruppe vertieft werden.
Die Schulungsinhalte im Überblick:
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Falls die Blutzuckereinstellung in den letzten Monaten unbefriedigend war, eine Umstellung der Therapie geplant ist oder die letzte Schulung lange zurückliegt, wird für Menschen mit Typ 1- und Typ-2 Diabetes in der Klinik Hohenfreudenstadt eine strukturierte Diabetesschulung angeboten. In Kleingruppen (max. 10 Teilnehmer) werden die Teilnehmer von Anfang an durch ein interaktives Vorgehen in den Schulungsprozess integriert. Im Vordergrund der Diabetesschulung nach den Richtlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) steht die Hilfe zur Selbsthilfe. Hier ist es selbstverständlich, dass auch Angehörige an einzelnen Unterrichtseinheiten oder am gesamten Programm teilnehmen können. Die Unterrichtseinheiten sind kompakt gehalten und über den Tag bzw. die Woche in 5 Einheiten mit jeweils 1,5 Stunden verteilt. Dabei wird ein ganzheitliches Verfahren bevorzugt, in dem kognitive, psychomotorische und affektive Lernebenen gleichermaßen berücksichtigt werden. Um dem Menschen mit Diabetes die weitere Umsetzung auch zu Hause zu erleichtern, werden berufliche und häusliche Bedingungen simuliert.
Auf die Inhalte der Schulung abgestimmte, ausführliche Informationsmaterialien zu jeder einzelnen Unterrichtseinheit ermöglichen es den Patienten, Lerninhalte noch einmal nachzulesen oder zu vertiefen. Dadurch neu entstandene Fragen werden am Anfang der nächsten Unterrichtseinheit besprochen. Damit sich der Patient vor oder auch nach dem Klinikaufenthalt über wichtige Themen informieren kann, sind Texte und Materialien auch im Internet unter www.ernaehrung.de abrufbar.
Mehr Lebensqualität
Ziel des dreiwöchigen „Intensivtrainings" in der Klinik Hohenfreudenstadt ist eine Hinwendung zu einer gesünderen Lebensweise als Grundlage für eine bessere Einstellung des Diabetes und einen leichteren Umgang mit der Erkrankung. Die Teilnehmer werden in Ihrer Eigenverantwortung und Entscheidungsfähigkeit gestärkt und üben Fertigkeiten zur aktiven Teilhabe am Beruf und Alltag ein. "Lebensqualität bei Diabetes mellitus" ist nicht nur eine leere Formel, sondern bereits durch einfache Maßnahmen zu realisieren.
Ganzheitliche Betreuung von Menschen mit Diabetes
Das Diabetesteam ist selbstverständlich auch außerhalb der Schulungen immer ansprechbar. Bereits zu Beginn wird jeder Patient mit Diabetes zu einem Diabetesaufnahmegespräch vorgestellt, um nähere Informationen zur aktuellen Therapie und Häufigkeit der Hypoglykämien sowie eigenen Blutzuckermessungen zu erhalten und bei Bedarf direkt zu intervenieren. Die wöchentliche Betreuung in der Diabetessprechstunde gemeinsam mit einem Diabetologen und der DiabetesberaterIn/ DiabetesassistentIn ist fest in den Therapieplan integriert. Mit aktuellen Laborwerten wird die bisherige Diabetestherapie überprüft und bei Bedarf verändert. Bei der gemeinsamen Insulininjektion wird dem Patienten beigebracht, wie man richtig Insulin injiziert, falls die medikamentöse Behandlung nicht mehr ausreichend wirksam ist. Im BE-/ KE-Training wird während den Mahlzeiten am Buffet erlernt, wo und wie viele Kohlenhydrate in den verzehrten Speisen enthalten sind und bei Bedarf werden auch die Insulinmenge und der BE-Faktor angepasst. Auch die körperliche Aktivität und Diabetes ist ein großes Thema während des intensiven Sportprogramms in der Klinik.
Die Schulungsinhalte im Überblick:
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Aufklärung gilt auch für den Prädiabetes – die Vorstufe zum Diabetes mellitus Typ 2, Blutzuckerwerte die noch keinen Diabetes aufweisen, aber auch nicht mehr ganz im Normbereich sind, auch hier wird der ganzheitliche Ansatz vorgezogen. Es gibt eine strukturierte Prädiabetesschulung mit Inhalten zur Ernährung und Bewegung – somit der Lifestyle-Änderung. Da zu Beginn und zum Ende des Aufenthaltes Laboruntersuchungen veranlasst werden, sieht man spätestens beim Abschlusslabor wie sich die gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung positiv auf die Blutparameter ausgewirkt hat.
Die Schulungsinhalte im Überblick:
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Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine der häufigsten Erkrankungen in der Bevölkerung und klassischer Risikofaktor für die Entwicklung kardiovaskulärer Komplikationen. Es gilt heute als gesichert, dass jede Hypertonie behandlungsbedürftig ist. Nach dem heutigen Wissensstand geht man davon aus, dass insbesondere „Lebensstilfaktoren“ wie Übergewicht, erhöhte Kochsalzzufuhr, überhöhte Alkoholaufnahme, Nikotin, Bewegungsmangel und mangelhafte Stressverarbeitung – neben einer erblichen Disposition – den Bluthochdruck auslösen oder ungünstig beeinflussen können. Bei einer milden Hypertonie gelingt es oft allein durch die Beeinflussung der genannten Lebensstilfaktoren, den Blutdruck in einen normalen Bereich zu senken und auch dort zu halten. In den übrigen Fällen ist eine zusätzliche medikamentöse Therapie erforderlich, die aber bei gleichzeitiger Beachtung der genannten Lebensstilfaktoren mit deutlich niedriger Dosierung und dadurch auch weniger Nebenwirkungen erfolgen kann.
Die Umsetzung der antihypertensiven Therapie gelingt am besten im Rahmen einer strukturierten Hypertonieschulung. In der Klinik Hohenfreudenstadt wird den Teilnehmern in zwei Einheiten mit jeweils 75 Minuten Wissen zur Wirkungsweise der Medikamente, der richtigen Blutdruckmessung sowie zum Zielblutdruckbereich vermittelt. Die Teilnehmer werden motiviert, die beeinflussenden Lebensgewohnheiten langfristig zu ändern. Schriftliche Informationsbroschüren sowie das Kräuterlexikon erleichtern dem Patienten die weitere Umsetzung des Gelernten im häuslichen Alltag.
In einem ganzheitlichen Behandlungsansatz werden während des Aufenthaltes verschiedene Therapieformen wie die Gewichtsabnahme, die kochsalzreduzierte Kost sowie die Ernährungstherapie kombiniert und erfolgreich eingesetzt.